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Infos zur Funktion „E-Mail-Datenschutz“ von Apple Mail

„E-Mail-Datenschutz“ ist eine Funktion, die unter iOS 15 und macOS 12 (und neuer) in die Mail-App von Apple integriert ist. Diese Funktion soll die Privatsphäre des Posteingangs schützen. Sie sorgt dafür, dass die Absender:innen einer E-Mail nicht überwachen können, ob und wenn eine E-Mail geöffnet wird. In diesem Hilfe-Artikel erfahren Sie, was Sie über diese Funktion wissen sollten und welche Auswirkungen sie auf Ihr E-Mail-Marketing haben kann.

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Wie funktioniert „E-Mail-Datenschutz“?

„E-Mail-Datenschutz“ soll das Tracking durch Absender:innen beim Öffnen einer E-Mail stören. Damit E-Mails nachverfolgt werden können, wird normalerweise ein unsichtbares Bild (ein so genannter „Zählpixel“) in den E-Mail-Text eingebettet. Öffnen Empfänger:innen die E-Mail, fordert die E-Mail-App dieses unsichtbare Bild an und lädt es herunter. Indem diese Anfragen überwacht werden, können Absender:innen nachverfolgen, wann Empfänger:innen die E-Mail geöffnet haben, welche E-Mail-App sie verwenden und an welchem geografischen Standort sie sich befinden (basierend auf der IP-Adresse). Die Funktion „E-Mail-Datenschutz“ stört diesen Zugang, indem sie immer alle Bilder in einer E-Mail herunterlädt (einschließlich der Zählpixel), auch wenn die Empfänger:innen die E-Mail niemals öffnen. Zudem werden Bilder über einen Proxyserver heruntergeladen, der den aktuellen geografischen Standort der Empfänger:innen verbirgt (auch wenn der Proxyserver sich meistens ganz in der Nähe der Empfänger:innen befindet). Im Ergebnis wissen Absender:innen dann nicht sicher, ob eine E-Mail wirklich geöffnet und von den Empfänger:innen gelesen wurde oder ob sie einfach nur im Hintergrund von der Funktion „E-Mail-Datenschutz“ heruntergeladen wurde.

Das Tracking von Klicks wird durch die Funktion „E-Mail-Datenschutz“ nicht beeinträchtigt und funktioniert weiter wie bisher.

Warum ist das wichtig?

Die Funktion „E-Mail-Datenschutz“ beeinträchtigt die Verlässlichkeit der Zahlen für die „Öffnungsrate“ in Ihrem E-Mail-Kampagnenbericht. Wie stark sich das auswirkt hängt jedoch davon ab, wie viele Ihrer Abonnent:innen diese Funktion verwenden. Damit sich die Funktion deutlich auf Ihre Öffnungsrate auswirkt, müssen sehr viele Ihrer Abonnent:innen die Mail-App von Apple verwenden und auch auf die neueste Version von iOS oder macOS aktualisiert haben. Zudem müssen sie diese Funktion aktiviert haben (was die meisten Menschen aber wohl machen werden). Litmus geht davon aus, dass 50 % aller E-Mails mit Apple Mail gelesen werden. Und da die meisten Menschen ihre Software mit der Zeit aktualisieren, rechnen wir damit, dass die meisten Kampagnen in gewissem Grad davon beeinflusst werden.

Durch die Einführung der Funktion „E-Mail-Datenschutz“ können Marketingfachleute überlegen, wie sie die Leistung ihrer E-Mail-Kampagnen künftig evaluieren. Die Öffnungsrate galt normalerweise als wichtiger Parameter, um die Qualität der Betreffzeile, das Interesse der Abonnent:innen oder die Wirkung einer Kampagne zu messen. Da dieser Wert aber nun an Verlässlichkeit einbüßt, können Fachleute für das E-Mail-Marketing sich zur Evaluierung der Leistung künftig andere Indikatoren ansehen, z. B. Klickraten, Konvertierungsraten, Zuwachsraten der Liste im Vergleich zu Abmeldungen, usw. Weitere Informationen dazu erhalten Sie weiter unten.

Direct Mail funktioniert mit E-Mail-Datenschutz

Direct Mail ist gewappnet für die Veränderungen, die sich durch die Einführung des E-Mail-Datenschutzes ergeben. Sie werden einige Veränderungen auf dem Tab „Berichte“ in Direct Mail feststellen:

  1. In den meisten Fällen kann Direct Mail erkennen, ob das Öffnen einer E-Mail durch ein Gerät ausgelöst wurde, bei dem „E-Mail-Datenschutz“ aktiviert ist. Das heißt jedoch nicht, dass Direct Mail feststellen kann, ob das Öffnen „authentisch“ ist (ob also Nutzer:innen die E-Mail wirklich geöffnet haben) oder ob die E-Mail-App der Empfänger:innen die Datenschutzfunktion aktiviert hat. Suchen Sie in den Abschnitten für die Zusammenfassung und die Empfänger:innen Ihres Kampagnenberichts nach dem E-Mail-Client mit der Bezeichnung „Apple-Gerät (E-Mail-Datenschutz)“.

  2. Im Abschnitt „Zusammenfassung“ Ihres Kampagnenberichts zeigt Direct Mail einen Bereich für die geschätzte, tatsächliche Öffnungsrate an. Dieser Schätzwert wird nur angezeigt, wenn so viele Empfänger:innen die E-Mail-Datenschutz-Funktion verwenden, dass sich daraus eine deutliche Auswirkung auf die Öffnungsrate ergibt (mehr als oder gleich 1 % Differenz). Der gleiche Schätzwert wird auch in der App „Stamps“ sowie in webbasierten Kampagnenberichten angezeigt.

  3. Bei der Ermittlung der Öffnungsrate berücksichtigt Direct Mail alle Öffnungsvorgänge von E-Mails für einen bestimmten Empfänger oder eine bestimmte Empfängerin. Öffnet eine Empfängerin oder ein Empfänger Ihre E-Mail beispielsweise zweimal – einmal von einem Gerät, das den E-Mail-Datenschutz verwendet, und einmal von einem Gerät ohne diese Funktion – weiß Direct Mail, dass die Empfängerin oder der Empfänger die E-Mail tatsächlich geöffnet hat und bezieht diese Information in den Schätzwert ein.

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So können Sie sich auf die Einführung der E-Mail-Datenschutz-Funktion vorbereiten

Zuallerst müssen Sie sich keine Sorgen machen. E-Mail-Marketing erzielt den besten Return on Investment und das wird auch in Zukunft so bleiben – auch wenn sich die Technologie und der Bereich des Datenschutzes weiterentwickeln. Wir unterstützen Sie dabei, diese Veränderungen zu verstehen und rechtzeitig darauf zu reagieren. Hier finden Sie einige Empfehlungen dazu, wie Sie darauf reagieren können, wenn Ihre Abonnent:innen die E-Mail-Datenschutz-Funktion einsetzen:

  1. Beachten Sie, dass sich diese Veränderungen nicht auf die Klickrate auswirken. Sie bleibt ein wichtiger und sehr guter Wert, der Ihnen anzeigt, wie sehr sich Ihre Abonnent:innen für Ihre Inhalte interessieren. Überlegen Sie sogar, ob Sie mehr „klickbare“ Inhalte (z. B. Links oder Buttons) in Ihre E-Mails einbauen, die Ihre Abonnent:innen zum Klicken verleiten. Denken Sie daran, dass Sie jedes Bild in einen Link verwandeln können, indem Sie darauf klicken und eine URL eingeben.

  2. Vergessen Sie nicht, dass es nie um die höchste Öffnungsrate ging. Stattdessen waren schon immer die Downstream-Konvertierungen wichtiger (z. B. Verkäufe, Registrierungen, Leads, usw.). Schauen Sie sich doch mal andere Werte an, um die Leistung Ihrer Kampagne zu evaluieren:

    • Anzahl von Klicks
    • Anzahl der Weiterleitungen und Teilen in sozialen Medien. Diese werden Ihnen in Ihrem Kampagnenbericht als Klicks auf Links mit der Bezeichnung [url An einen Freund weiterleiten], [url Auf Twitter teilen], etc. angezeigt.
    • Anzahl der Ziel-Konvertierungen auf Ihrer Website. Nutzen Sie die Integration von Direct Mail mit Google Analytics, um Konvertierungen auf Ihrer Website mit der E-Mail-Kampagne zu verknüpfen, die sie dorthin gebracht hat.
    • Anzahl der Abmeldungen (je geringer desto besser 😀)
  3. Auf Öffnungsraten basierende A/B-Tests sind vielleicht nicht mehr angebracht, doch Sie sollten weiterhin auf eine hohe Qualität Ihrer Betreffzeilen und Ihres Inhalts achten (hier finden Sie einige gute Beispiele). Sie können auch die Textvorschau-Funktion von Direct Mail nutzen, um im Posteingang herauszustechen. In der Vergangenheit haben viele Nutzer:innen, die auf den Datenschutz achten, das Laden von Bildern in E-Mails generell deaktiviert. So ist ihnen der großartige visuelle Inhalt Ihrer E-Mails entgangen. Die Einführung der E-Mail-Datenschutz-Funktion bedeutet auch, dass viele dieser Nutzer:innen das Laden von Bildern jetzt wieder aktivieren und sich mehr für Ihre E-Mails interessieren.

  4. Der Kampagnenbericht und das Informationsfenster über Abonnent:innen zeigen Datum und Uhrzeit an, wenn eine E-Mail geöffnet wurde. Beachten Sie, dass es sich nicht um ein authentisches Öffnen handelt, wenn diese Daten von der E-Mail-Datenschutz-Funktion generiert werden. Das angegebene Datum und die Uhrzeit zeigen dann nur an, wann das Zählpixel angefordert wurde.

  5. Einige Fachleute für E-Mail-Marketing gliedern Ihre Mailingliste gerne nach der Öffnungsrate als Anzeichen dafür, wie „interessiert“ die Abonnent:innen sind. Das empfiehlt sich vermutlich nicht mehr. Stattdessen könnten Sie Ihre Mailingliste basierend auf der Klickrate oder anderen eigenen Kriterien gliedern, die Sie in Direct Mail importieren. Sie können unsere Zapier-Integration oder API verwenden, um Ihre Mailingliste mit Daten aus anderen Quellen (z. B. E-Commerce-Geschäfte, Tabellenblätter oder Datenbanken) auf dem neuesten Stand zu halten.

  6. Falls Sie Autoresponder verwenden, die durch das Öffnen von E-Mails ausgelöst werden, sollten Sie dies ändern, sodass sie künftig durch einen Klick oder nach Ablauf einer bestimmten Zeit ausgelöst werden. Sobald in Direct Mail ein Autoresponder eingerichtet wurde, können Sie die Art der Auslösung nicht mehr ändern. Sie müssen stattdessen also einen neuen Autoresponder einrichten.

  7. Direct Mail ermittelt den geografischen Standort anhand der IP-Adressen von Empfänger:innen. Die E-Mail-Datenschutz-Funktion verbirgt zwar die tatsächliche IP-Adresse der Empfänger:innen, doch die Proxy-IP-Adresse befindet sich normalerweise im gleichen Gebiet (z. B. in der gleichen Stadt oder zumindest im gleichen Land oder in der gleichen Zeitzone). So kann Direct Mail nach wie vor den ungefähren Standort der Empfänger:innen ermitteln.

Haben Sie noch Fragen? Wir sind für Sie da!

Unser Ziel ist es, Sie bei der erfolgreichen Durchführung von E-Mail-Marketingkampagnen und beim Wachstum Ihres Unternehmens zu unterstützen. Wenn Sie eine Frage zur E-Mail-Datenschutz-Funktion oder zu guten Beispielen für das E-Mail-Marketing haben, dann wenden Sie sich jederzeit gerne an unser Support-Team.

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